Was ist holistischer Content?
Holismus
Unter holistischem Content versteht man ganzheitlichen Content, der ein Thema allumfassend behandelt, weil er es aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es liegt dabei in der Natur der Sache, dass holistischer Content deutlich länger ist, als ein „normaler“ Artikel. Entgegen der häufigen Annahme kommt es aber nicht primär auf die Länge an. Holistischer Content muss genauso wie jeder andere Artikel einen Mehrwert bieten. Zudem ist er in der Erstellung anspruchsvoller, weil die Masse an Informationen spannend präsentiert und übersichtlich aufbereitet werden muss, damit der Leser eine befriedigende Antwort auf seine Frage erhält und darüber hinaus Gefallen an den zusätzlichen Informationen findet.
Holistischer Content ist eine Weiterentwicklung der mit dem Hummingbird Update eingeführten semantischen Analyse mit mid und long Tail Keywords.
Mit Storytelling die derzeit maximal erreichbare Inhaltsdarstellung.
Semantik oder Holistik
Was ist der Unterschied zwischen semantischem und holistischem Content?
Ein großer Meilenstein in der Suchmaschinenoptimierung war die Einführung der semantischen Suche (Hummingbird Update im Jahr 2013), mit der Google in der Lage ist den Kontext hinter einer Suchanfrage zu verstehen. Google analysiert dafür unter anderem den thematischen Zusammenhang der verschiedenen Wörter, die eine Suchanfrage bilden. Das Ergebnis sind relevantere Suchergebnisse, die den Suchenden besser und schneller zufriedenstellen. Statt auf ein einziges generisches Keyword zu optimieren, wird mit semantischem Content auf Mid und Long Tail Keywords optimiert, um Google die Analyse der Thematik zu erleichtern, um die Zielgruppe zu verfeinern und um der großen Konkurrenz um die hart umkämpfen Single Keywords zu umgehen.
Interesse von Google
Mit dem Holismus geht Google nach der Semantik einen Schritt weiter und ist nicht mehr nur in der Lage die thematische Relevanz, sondern auch die inhaltliche Relevanz einer Webseite zu bewerten. Damit gelingt es Google noch besser, die Fragen der Nutzer zu ihrer Zufriedenheit zu beantworten. Um die inhaltliche Relevanz unter Beweis zu stellen, wird Content erstellt, der ein Thema detailliert behandelt und die Webseite als Experte zu diesem Thema empfiehlt. Während Semantik im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung also den Kontext betrifft, bezieht sich Holismus auf den Inhalt. Weil es Holismus nicht ohne Semantik gibt, sind beide Begriffe eng miteinander verbunden.
Wie erstelle ich holistischen Content?
Holismus Beispiel KFZ-Versicherung
Weil sich holistischer Content durch seine Detailtiefe auszeichnet, benötigt seine Erstellung Wissen und Zeit. Ein gutes Beispiel, an dem man die Tragweite von holistischem Content erklären kann, ist der Wechsel der KFZ-Versicherung, der zudem viele populäre Suchbegriffe erzeugt. Während eine Webseite, die auf einen generischen Suchbegriff optimiert ist, sich lediglich mit der gesetzlichen Wechselfrist und möglicherweise noch mit dem Sonderkündigungsrecht befasst, behandelt eine Webseite mit holistischem Content das Thema aus verschiedenen Perspektiven, die an folgenden Fragstellungen deutlich werden:
- Warum sollte ich die KFZ-Versicherung wechseln?
- Wie oft kann ich meine KFZ-Versicherung wechseln?
- Wie kündige ich die KFZ-Versicherung?
- Bis wann muss meine Kündigung bei der Versicherung eingegangen sein?
- Wie finde ich einen preiswerteren Versicherer?
- Welche Versicherungsarten (Teilkasko, Vollkasko, etc.) gibt es für mein Auto und welche Schäden decken diese ab?
- Was tue ich, wenn die Beiträge für meine KFZ-Versicherung steigen?
Wie an dem Beispiel deutlich wird, gibt es viele Aspekte, mit denen man sich allein im Rahmen des relativ eng gefassten Beispielthemas beschäftigen kann. Damit der Content nicht explodiert, sollte man das Thema einer Seite deshalb auch nicht zu grob definieren. Zum Thema KFZ-Versicherungen könnte noch ein Vielfaches mehr berichtet werden, ganz zu schweigen von Versicherungen im Allgemeinen. Das lässt sich auf einer Seite nicht mehr bewerkstelligen. Der Unterschied zu früher liegt aber genau in der Zentralisierung des Inhalts. Hat man früher für 50 Keyword 50 einzelne Seite erstellt, erstellt man heute eine Seite mit 50 Keywords.
Tipps für Autoren
Geübte Autoren verschaffen sich zunächst einen Überblick über das Thema und seine verschiedenen Aspekte. Um nicht an der Zielgruppe vorbei zu schießen, sollte man sich darüber informieren, welche Fragen die Zielgruppe beschäftigen. Dem kann mit einer klassischen Keyword-Analyse auf den Grund gegangen werden. Dabei helfen aber auch Foren, Frage-Antwort-Portale und Facebook-Gruppen. Eine im Rahmen von holistischem Content wieder reaktivierte Methode ist die WDF*IDF-Analyse. Anders als früher dient sie nicht dazu eine bestimmte Keyword-Dichte zu erzielen, sondern soll bei der Recherche verwandter Schlüsselbegriffe helfen, die thematisch verarbeitet werden können.
Tipp 1: Am einfachsten ist es, wenn man bei der Recherche mit einem Mind Map arbeitet, und sich alle Themenaspekte um das zentrale Hauptthema notiert. So behält man den Überblick und das spätere Abarbeiten fällt leichter.
Aufbau von holistichen Content
Beim Schreiben des Textes muss darauf geachtet werden, dass die verschiedenen Aspekte des Themas in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden. Es sollten einfache und nicht zu lange Sätze verfasst werden, weil diese sowohl von den Lesern als auch von Google schneller und besser erfasst werden können. Überflüssige Phrasen gilt es zu vermeiden um den ohnehin schon umfangreichen Text nicht zusätzlich aufzublähen. Der Autor muss die Aufmerksamkeit des Lesers mit geschicktem Storytelling ständig aufrechterhalten. Schließlich hatte der Besucher in den meisten Fällen gar nicht vor, sich so umfangreich zu informieren. Damit holistischer Content nicht zu einer abschreckenden Textwand wird, ist die visuelle Aufbereitung genauso wichtig die die inhaltliche Ausgestaltung.
Tipp 2: Fragen halten Leser länger. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, sich anhand verschiedener Fragestellungen mit einem Thema auseinanderzusetzen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass man sich im Vorfeld anhand der W-Fragen mit den verschiedenen Blickwinkeln beschäftigen muss und quasi ganz von selbst holistischer Content entsteht.
Links
Links zu weiterführenden Inhalten auf anderen Websites:
www.seopt.de/wiki/h/holistischer-content